Gesundheit als staatliche Aufgabe

Gesundheit ist eigentlich etwas sehr persönliches. Allerdings hat der Staat eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Bürgerinnen und Bürgern. Gesundheitliche Gefahren müssen so gut wie möglich von ihnen abgewendet werden. Dazu gehört, dass gesundheitsgefährdende Produkte nicht in Umlauf kommen. Aber auch die Aufklärung über gesundheitsfördernde und gesundheitsschädliche Lebensweisen. Im Sinne der Gesundheitsförderung hat der Staat dafür zu sorgen, dass – laut Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO – alle Bürgerinnen und Bürger den Zustand eines möglichst guten körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens erreichen.

Für die Erfüllung dieser Aufgabe sind verschiedene staatliche Organe zuständig. Um ihre Arbeit ausüben zu können, müssen sie unter anderem wissen, wie es um die Gesundheit der Bevölkerung und einzelner Bevölkerungsgruppen bestellt ist. Diese Informationen liefert die medizinische Statistik – allerdings nur von Personen, die sich in medizinische Behandlung begeben. Um einen vollständigen Überblick zu erhalten, müssen die Menschen gefragt werden. Dies erfolgt über regelmäßige Befragungen im Rahmen der Gesundheitsforschung – die so genannte Gesundheitsberichterstattung –, sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene.

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Selina Recke

Selina Recke - Ich plane das Unplanbare
Gesundheitsberichterstattung
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Wie gesund lebt Deutschland?

Im Rahmen dieser Gesundheitsberichterstattung erheben wir den Gesundheitszustand der Bevölkerung, wesentliche Gesundheitsdeterminanten und Eckdaten der gesundheitlichen Versorgung. Was tun die Menschen, um sich selbst gesund zu erhalten? An welchen Krankheiten leiden sie? Wie verhalten sie sich im Umgang mit Genussmitteln wie Zigaretten und Alkohol, und wie viel Obst und Gemüse stehen auf dem Speiseplan? Diese und andere Fragen beantworten wir entweder für die gesamte Bevölkerung oder bestimmte Personengruppen, wie zum Beispiel ältere und hochbetagte Menschen.

Dafür verwenden wir verschiedene Erhebungsmethoden. Die klassische Befragung funktioniert sehr gut, wenn die Bürgerinnen und Bürger Auskunft über ihre Lebensgewohnheiten und ihren Gesundheitszustand geben sollen. Dies passiert effizient und verlässlich zum Beispiel über telefonische Befragungen. Sollen bestimmte Lebenspraktiken, die Einfluss auf die Gesundheit haben können, genauer erforscht werden, dann nutzen wir häufig qualitative Einzelinterviews oder Gruppendiskussionen. In diesen erfahren wir sehr viel tiefergehende Zusammenhänge und Ursachen für bestimmtes Verhalten als in standardisierten Befragungen.

Die empirische Gesundheitsberichterstattung liefert unter anderem Erkenntnisse über:

  • den Gesundheitszustand der Bevölkerung und einzelner Gruppen
  • die Prävalenz bestimmter Krankheiten in der Bevölkerung und einzelnen Gruppen
  • spezifische Gesundheitsrisiken durch den Lebenswandel der Bürgerinnen und Bürger
  • das Wissen über gesundheitsförderndes Verhalten
  • die Auswirkungen des Gesundheitszustands auf die Lebenszufriedenheit und die Bewältigung des Alltags

Die gewonnenen Daten dienen der Information von Politik, Wissenschaft und Akteuren des Gesundheitssystems. Diese entwickeln daraus zum Beispiel Präventionsprogramme und Informationskampagnen, die der Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung dienen.