Leben bedeutet Risiko.
Das traf auf frühere Zeiten eher zu als auf die heutigen, dank großer Fortschritte bei der Zivilisierung der Menschheit, bei Hygiene und Vorsorge sowie in der Medizin. Doch immer noch bietet unser Alltag genügend Gefahren für Gesundheit und Leben. Um diese zu erkennen, darüber zu informieren und Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen, existiert eine Reihe von staatlichen Institutionen. Dazu gehören zum Beispiel das Bundesinstitut für Risikobewertung und das Bundesamt für Strahlenschutz. Diese benötigen für ihre Arbeit verlässliche Informationen darüber, wie sich Risiken in der Bevölkerung verteilen, was über diese Risiken bekannt ist und welche Vorsorge von den Individuen betrieben wird.
Wie gesund lebt Deutschland?
Neben statistischen Daten aus dem Gesundheitswesen oder der Absatzforschung sind für die Arbeit der staatlichen oder Landesinstitutionen die direkten Auskünfte der Bürgerinnen und Bürger wichtig. Denn vieles können nur sie selbst berichten. Wie gesund ist ihr Lebensstil? Welche Krankheiten haben sie im Einzelnen? Wie gut können sie damit leben? Wie gut oder schlecht schätzen sie selbst ihren Gesundheitszustand ein? Diese Fragen sind Teil der Gesundheitsberichterstattung, die in Deutschland regelmäßig auf Bundes- und Länderebene durchgeführt wird. Aus den gesammelten Daten werden Benchmarks für den Gesundheitszustand der Bevölkerung entwickelt. Außerdem kann das Aufkommen bestimmter Krankheiten nachverfolgt und ggf. bekämpft werden. Und nicht zuletzt erhält man Anhaltspunkte dafür, welche Informations- und Vorsorgemaßnahmen von staatlicher Seite notwendig sind, um die Bürgerinnen und Bürger gesünder zu erhalten.
Wo verstecken sich die Risiken des Lebens?
Dank einer historisch niedrigen Zahl von Lebensrisiken werden Menschen in Deutschland heute so alt wie noch nie zuvor. Doch ganz risikofrei ist das Leben auch hier noch nicht. Risiken drohen heute weniger als früher durch die Natur, dafür mehr durch menschengemachte Stoffe, Produkte und Technologien. Sie zu erforschen, zu erkennen und zu verringern ist Aufgabe verschiedener staatlicher Institutionen. Dafür benötigen sie Informationen über die Lebensweise der Bevölkerung, den Gebrauch bestimmter Stoffe, Produkte und Technologien sowie das Wissen der Bürgerinnen und Bürger über eventuell damit verbundene Risiken. Risikoforschung nähert sich diesen Fragen mit bewährten Bevölkerungsbefragungen, aber auch mit komplexen Untersuchungsdesigns, bei denen zum Beispiel ausgewählte Personen bei der Produktanwendung beobachtet werden.
Forschung zum Schutz der Verbraucher*innen
Doch nicht nur wenn es um die Gesundheit geht, drohen im Alltag Risiken. Auch beim Qualitätsversprechen, der Nutzbarkeit und der Leistungsfähigkeit von Produkten und Dienstleistungen können böse Überraschungen auftreten. Damit dies nicht passiert, sind staatliche und gemeinnützige Institutionen auch im Verbraucherschutz tätig. Markt- und Sozialforschung kann sie auch dabei unterstützen. Zum Beispiel durch anonyme Tests von Produkten und Dienstleistungen, so genannte Mystery Checks. Hier wird anhand bestimmter Kriterien geprüft, ob ein Service oder die Funktionalität eines Produktes bestimmte versprochene Mindestanforderungen einhält. Und Vergleiche zwischen unterschiedlichen Anbietern erlauben den Verbraucher*innen, eine gut informierte Wahl zu treffen.