Das Bundesinstitut für Risikobewertung ist verantwortlich für die Erkennung von Risiken im gesundheitlichen Verbraucherschutz und die Ableitung von Informations- und Präventionsmaßnahmen. Eine Herausforderung bei dieser Arbeit ist es, den Gebrauch potenziell gesundheitsschädlicher Produkte in der Bevölkerung so abzuschätzen, dass ermittelt werden kann, ob von ihm ein Risiko ausgeht oder nicht. Das hängt zum einen davon ab, wie häufig Produkte genutzt werden. Wichtig ist aber auch zu wissen, wie die Nutzung genau aussieht, wie lange sie dauert und unter welchen Kontextbedingungen sie stattfindet.

Aufgabe der Machbarkeitsstudie war, ein Instrumentarium zu entwickeln, das die Produktverwendung und davon ausgehend die Exposition gegenüber bestimmten Stoffen valide abschätzen kann – und zwar für möglichst viele heterogene Produktkategorien. Wir stellten uns dieser Aufgabe in einer Kooperation mit dem Freiburger Institut FoBiG (Forschungs- und Beratungsinstitut Gefahrstoffe GmbH), das seine chemikalisch-naturwissenschaftliche Expertise einbrachte.

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Selina Recke

Selina Recke - Ich plane das Unplanbare
Chemie im Alltag

Ausgehend von einer umfassenden Literaturrecherche rund um das Thema Expositionsmessung im Bereich Produkte und Lebensmittel entwickelten wir ein multimethodisches Instrument, das in der Machbarkeitsstudie an verschiedenen Produktkategorien getestet wurde. Es bestand aus einer standardisierten Befragung (telefonisch oder online) in einem eigens rekrutierten Längsschnittpanel zu Nutzungshäufigkeit und -gewohnheiten bei den zu testenden Produktkategorien. Aus diesem Panel wurden Testpersonen rekrutiert, die die entsprechenden Produkte in Kürze anwenden wollten. Diese erhielten von uns entweder die Aufgabe, die Anwendung rein schriftlich zu protokollieren oder sie zusätzlich mit einer Head-Up-Kamera zu filmen. Für eine Produktkategorie führten wir außerdem ein Anwendungsexperiment durch. Die gesammelten Daten wurden anschließend anhand verschiedener Vergleichskriterien untereinander evaluiert.

Als Ergebnis entstand ein Stärken-Schwächen-Profil aller eingesetzten Methoden in Bezug auf ihre Genauigkeit bei der Messung der Verbraucherexposition. Aus diesem Profil wurde in Diskussion mit der Arbeitsgruppe des BfR ein Instrumentenbaukasten abgeleitet, der bei kommenden Expositionsstudien eingesetzt werden soll. Eine erste Folgestudie haben wir bereits erfolgreich durchgeführt.

Für weitere Informationen zu diesem Projekt wenden Sie sich gern an Selina Recke (recke@aproxima.de).