Die Klassiker unter den Befragungsarten
Face-to-Face-Befragungen – auch bekannt als mündlich-persönliche Interviews – sind die Urform der Befragungsforschung, und dabei bis heute quicklebendig. Wie der Name bereits sagt, werden dabei die Befragten durch einen Interviewer oder eine Interviewerin "von Angesicht zu Angesicht" interviewt. Die Fragen werden vorgelesen und die Antworten in einem Fragebogen notiert. Heute kommen dazu in vielen Fällen Tablets zum Einsatz, aber auch der klassische Papierfragebogen hat noch nicht ausgedient. Zur Unterstützung werden den Befragten oftmals komplexere Antwortskalen oder begleitende Bilder zur Visualisierung vorgelegt. Face-to-Face-Befragungen finden häufig bei den Befragten zu Hause oder als Passantenbefragungen im öffentlichen Raum statt.
Und immer noch ein „Königsweg“ der Datenerhebung
Das unmittelbare persönliche Gespräch kann noch heute die qualitativ hochwertigsten Befragungsdaten liefern. Zum Beispiel wenn es darum geht, umfangreiche Fragenkataloge repräsentativ für die Bevölkerung zu erheben. Das liegt zum einen an der Stichprobe: Für Befragungen im öffentlichen Interesse können dafür die Einwohnermeldeamtsdaten verwendet werden. Diese bilden das verlässlichste Register für Stichprobenziehungen, sind hier doch – mit wenigen Ausnahmen – alle Bürgerinnen und Bürger Deutschlands verzeichnet und haben somit die theoretische Chance, in die Stichprobe zu gelangen. Zum anderen ist die Interviewsituation für die Qualität der Daten verantwortlich. Wenn Befragte und Interviewer einmal Vertrauen zueinander gefasst haben, entsteht eine natürliche Gesprächssituation, in der viele Dinge offen gesagt werden können. Dies ist bei den anonymeren Erhebungsmethoden per Telefon oder Internet weniger gegeben. Außerdem können die Interviewerinnen und Interviewer Hilfestellungen bei der Beantwortung von Fragen geben oder Unklarheiten beseitigen.
Flexibel einsetzbar – egal, an welchem Ort
Die Face-to-Face-Befragung findet immer ihren Platz. Als klassische Haushaltsbefragung in den Wohnungen der Zielpersonen. Für Kunden- oder Besucherbefragungen am Point of Sale oder am Point of Interest. Als Passantenbefragung – zum Beispiel für Tourismusbefragungen – mitten in der Innenstadt oder an beliebten öffentlichen Orten. Oder für Mobilitätserhebungen in öffentlichen Verkehrsmitteln oder an deren Haltestellen. Wichtig ist lediglich, dass die gewünschte Zielgruppe vor Ort erreicht wird. Um eine gewisse Repräsentativität für die Zielgruppe zu erhalten, werden meist Quotenschemata verwendet, die angeben, wie viele z. B. männliche und weibliche Befragte oder wie viele Personen aus bestimmten Altersgruppen in die Stichprobe eingehen sollen.
Die Vorteile von Face-to-Face-Befragungen
Die zentralen Vorteile von mündlich-persönlichen Befragungen sind:
- Vorlage von Materialien (Bilder, Fotos, Antwortskalen)
- Interviewer oder Interviewerin kann ggf. Erklärungen anbieten
- Interviewer oder Interviewerin kann Umfeld des Befragten erfassen (Wohngegend etc.)
- Ansprache kann direkt am Point of Interest erfolgen (zum Beispiel Befragung von Museumsbesuchern)
Wir erheben Daten für uns – aber auch für Sie!
Face-to-Face-Befragungen liefern uns bei selbst konzipierten Studien die Daten für Reports und Präsentationen. Für andere Forschungsinstitute und Hochschulen führen wir aber auch die reine Datenerhebung durch. Dann erhalten diese einen bereinigten, gelabelten und – wenn nötig – gewichteten Datensatz in SPSS oder anderen gängigen Formaten. Mit dabei ist immer ein ausführlicher Methodenbericht, der deutlich macht, wie die Daten erhoben wurden. Dieser enthält alle in den ADM-Transparenzstandards geforderten Angaben, geht aber noch darüber hinaus. Optional bieten wir zu den Datensätzen einen Tabellenband an, der mit einer Handvoll Differenzierungen einen ersten Einblick in die Daten gewährt.
Qualitätsmonitor Deutschlandtourismus – Befragung von Urlaubern und Geschäftsreisenden an verschiedenen Destinationen
Besucherbefragung im Rahmen der Thüringer Schlössertage in verschiedenen Schlössern Thüringens