Vor uns liegt unbekanntes Terrain

Die sozial-ökologische Wende ist ein gesamtgesellschaftliches Projekt, für das es keine Blaupause gibt. Wir sind also gezwungen, unbekanntes Terrain zu betreten. Das tun ganz viele innovative Pilotprojekte, sei es in den Bereichen Energieversorgung, Mobilität, Quartiersgestaltung oder anderen Aspekten unseres (Zusammen-) Lebens. So werden Möglichkeiten getestet, den eigenen Stromverbrauch besser kontrollieren und dadurch senken zu können. Auf dem Land und in der Stadt werden Alternativen zum Autofahren ausprobiert. Neu entstandene oder bestehende Mietergemeinschaften versuchen sich im Teilen von Fahrradanhängern oder Bohrmaschinen.

Der Ausgang dieser Projekte ist jedes Mal ungewiss. Motiviert mehr Wissen über den eigenen Stromverbrauch tatsächlich dazu, Energie zu sparen? Und informieren sich die Menschen lieber über ein Display im Haus, den Rechner oder eine App für’s Smartphone? Führt ein öffentliches Mobilitätsangebot dazu, dass eigene Autos stehen gelassen oder gar abgeschafft werden? Oder ersetzen die Menschen damit eher ihre Wege mit dem Fahhrad und zu Fuß? Bringt der gemeinsam genutzte Fahrradanhänger eher Freude, weil er Autofahrten zum Supermarkt spart – oder Frust, weil er dauernd belegt ist, wenn man ihn braucht? Antworten auf diese oder ähnliche Fragen können durch die Wirkungsforschung beantwortet werden. 

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Sebastian Götte

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Wirkungsforschung zeigt, ob der Weg richtig ist

Fragen, die für den Erfolg eines neuen Weges zentral sein können. Umso wichtiger ist es, diese Pilotprojekte mit einer passenden Begleitforschung zu evaluieren. Das tun wir in verschiedenen trans- und interdisziplinären Projektgruppen mit unserer Wirkungsforschung. Wir begleiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Pilotprojekten über die gesamte Zeit hinweg mit regelmäßigen Befragungen und anderen empirischen Instrumenten. So können wir ermitteln, in welchem Maße die Ziele des Projektes erfüllt werden, wie zufrieden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Veränderungen sind und wo Nachbesserungsbedarfe liegen.

Wichtig ist zu Beginn eines solchen neuen Weges, in einer Startbefragung die Einstellungen und Verhaltensweisen zu erfassen, die durch das Projekt verändert werden sollen. Diese bilden die „Nulllinie“, von der aus das Ausmaß der Veränderung bestimmt werden kann. Gleichzeitig kann bei einer solchen Befragung erhoben werden, welche Präferenzen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Pilotprojektes in Bezug auf seine Ausgestaltung haben. Zur „Mindestausstattung“ dieser Form von Begleitforschung gehört eine Erhebung zum Schluss des Pilotprojektes, in der erneut die Einstellungen und Verhaltensweisen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfasst werden. Diese können nun mit den zu Beginn erhobenen abgeglichen werden. Hat sich etwas verändert? Falls ja, was? Und zeigt der Weg also in die richtige Richtung?

Wer das Pilotprojekt intensiver begleiten will, beobachtet oder befragt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch währenddessen. So können bereits im laufenden Prozess Wirkungen kontrolliert und ggf. Änderungen am Projekt vorgenommen werden. Außerdem fühlen sich Probandinnen und Probanden so stärker beteiligt und wirken intensiver am Projekt mit.

Was können Sie von uns erwarten?

Als Begleitforschung in trans- und interdisziplinären Pilotprojekten erbringt unsere Wirkungsforschung unter anderem Erkenntnisse über:

  • das Ausmaß, in dem die angestrebten Wirkungen erzielt wurden
  • Teilnehmergruppen, in denen die Wirkungen besonders groß und solche, in denen sie eher gering waren
  • die Zufriedenheit und die Verbesserungswünsche der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Bezug auf die Veränderung
  • die Skalierbarkeit der pilotierten Veränderung
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