Bildquelle: Christopher Mick auf bgz.de
Langzeitstudie zu atomaren Zwischenlagern
„Mit der Atomkraft haben wir die größte Kraft entfesselt, die es im Universum gibt.“ – So oder so ähnlich hat es Prof. Harald Lesch neulich in einer Fernsehsendung auf den Punkt gebracht. Was damit unweigerlich in Verbindung steht, ist die Frage, wie wir die Hinterlassenschaften unserer Nutzung dieser Kraft über den notwendigerweise sehr langen Zeitraum sicher lagern. Wie wir alle wissen, ist diese Frage weit von ihrer Klärung entfernt. Die BGZ Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung mbH widmet sich der verantwortungsvollen Aufgabe, die verschiedenen Arten radioaktiver Abfälle bis zur Endlagerung sicher zu verwahren.
Dabei stößt sie in den Regionen der Zwischenlagerung auf verschiedene Vorstellungen, Befürchtungen und Erwartungen der Bevölkerung. Diese systematisch zu erfassen, ist Aufgabe eines befragungsbasierten Monitorings, mit dem die BGZ uns als professionelle Partnerin beauftragt hat. Es beinhaltet Fragen aus den Bereichen Bekanntheit und Information, Vertrauen in Prozesse und Institutionen sowie Akzeptanz des Zwischenlagers vor Ort. Die Ergebnisse sollen als Langzeitmessung die Kommunikationsmaßnahmen der BGZ bereichern und deren Erfolg erfassen. Der Ergebnisbericht der ersten Befragung wird in Kürze von der BGZ veröffentlicht.
Und da wir auch für das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) die Einstellungen und das Wissen der Bevölkerung in Bezug auf das zu suchende Endlager für hoch-radioaktive Abfälle untersuchen, ergeben sich interessante Möglichkeiten, Ergebnisse zu vergleichen und die Projekte mit Erkenntnissen gegenseitig zu befruchten. Wir freuen uns, mit diesen beiden Langzeitstudien die verantwortungsvolle und komplexe Aufgabe des Umgangs mit solchen Abfällen sozialwissenschaftlich unterstützen zu können. Denn so wichtig wie die technischen Lösungen sind Antworten darauf, wie die Menschen am besten mit den Zwischenlagern und dem Endlager leben können.